Tesla hat ein Qualitätsproblem, und das Model Y ist zum "unzuverlässigsten" Fahrzeug geworden.
Es gibt eine völlige Wende: Das weltweit meistverkaufte Modell Y hat in Deutschland erneut einen "Ersten Platz" errungen.
Dieser "Erste Platz" ist jedoch leider nicht glücklich – im "TÜV-Bericht 2026" wurde es als das "unzuverlässigste Modell" unter den Fahrzeugen mit einem Alter von 2 bis 3 Jahren eingestuft.
Das Modell Y belegte mit einer unglaublichen Defektrate von 17,3% den letzten Platz und stellte damit den schlechtesten Rekord aller getesteten Modelle der letzten zehn Jahre beim TÜV auf. Dies war auch das erste Mal, dass das Modell Y an einer solchen Prüfung teilnahm. Die TÜV-Gesellschaft hätte wahrscheinlich nicht gedacht, dass sie so ein "Großfisch" erwischen würde.
Was noch interessanter ist: Bevor das Modell Y hinzu kam, belegte das Modell 3 den letzten Platz...
Dank des "Stützens" durch das Modell Y stieg das Modell 3 in der Rangliste auf den vorletzten Platz mit einer Defektrate von 13,1%, was zu der peinlichen Situation führte, dass "beide Modelle auf dem letzten Platz" lagen.
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Beide auf dem letzten Platz
Obwohl das Modell Y das erste reine Elektromobil in der Geschichte war, das den weltweiten Jahresverkaufsrang gewann, mag das Ergebnis, das die Deutschen dieses Mal geliefert haben, wirklich autoritativ sein.
Die Organisation, die diesen Jahresbericht herausgegeben hat, ist keine "Hühneranstalt", die für Geld arbeitet. Der Technischer Überwachungsverein (TÜV) ist die Organisation, die für die obligatorische Sicherheitsuntersuchung von Kraftfahrzeugen in Deutschland zuständig ist.
Dieser Verband ist keine einzelne Institution, sondern ein weltweit führendes Prüf- und Zertifizierungsnetzwerk, das aus sieben unabhängigen und renommierten Institutionen wie TÜV Rheinland und TÜV Süd besteht. Sein Hauptsitz befindet sich in Köln, Deutschland, und er hat eine Geschichte von fast 150 Jahren. Er wird als Maßstab für Sicherheit und Qualität weltweit bezeichnet.
Ihre Dienstleistungen erstrecken sich fast auf alle wichtigen Bereiche wie Automobile, Energie, Medizin, IT usw. Das Zertifikatszeichen ist ein weltweit anerkanntes Symbol für Sicherheit und Qualität. Produkte mit diesem Zeichen können sogar direkt die Zertifizierungsqualifikationen mehrerer Länder erhalten. Das oft gehörte Rheinland-Zertifikat stammt auch von ihnen.
Nehmen wir Autos als Beispiel: Jedes Auto muss eine regelmäßige mechanische Leistungsprüfung durch den TÜV bestehen, um die Zulassung für die Straßenfahrt in Deutschland zu erhalten. Die Prüfung ist keine subjektive Umfrage, sondern erfordert die Bereitstellung von 3 Musterfahrzeugen, die über 6 bis 9 Monate hinweg einer gründlichen technischen Bewertung mit über 200 Kriterien unterzogen werden müssen. Erst wenn die Fehlerrate auf ±1,5% begrenzt ist, darf das Auto in Deutschland zugelassen werden.
Der "TÜV-Bericht 2026" wurde beispielsweise aus den Prüfdaten von 9,5 Millionen Fahrzeugen zusammengefasst.
Dieser Bericht bewertete 216 beliebte Modelle mit einem Alter zwischen 2 und 3 Jahren, darunter 9 reine Elektromodelle. Der Bericht zeigt, dass 17,3% der Modell Y-Fahrzeuge aufgrund von "schwerwiegenden" oder "gefährlichen" Defekten die Prüfung nicht bestanden haben.
Das bedeutet, dass von sechs getesteten Tesla Modell Y-Fahrzeugen eines die Prüfung nicht bestanden hat. Nicht nur das, diese Daten haben sogar den höchsten Defektwert aller Fahrzeuge im gleichen Alter in den letzten zehn Jahren aufgestellt. Man kann es als die "schlechteste Leistung aller Zeiten" bezeichnen.
Zum Vergleich: Die durchschnittliche Fehlschlagsrate bei Fahrzeugen dieses Alters liegt nur bei 6,5%, also mehr als doppelt so hoch wie die des Modell Y. Das beste reine Elektromodell, der Mini Cooper SE, hat eine Defektrate von nur 3,5%, und das Audi Q4 e-tron auf dem zweiten Platz hat 4,0%.
Wer hätte es gedacht: Der erste Platz in der Gesamtrangliste geht an das kleine Mazda 2 mit einer Defektrate von nur 2,9%.
Das Tesla Modell 3 ist auch nicht viel besser. Es belegte mit einer Defektrate von 13,1% den drittletzten Platz in der Gesamtrangliste. Das Ford Mondeo belegte mit einer Ausfallrate von 14,3% den vorletzten Platz. Wenn man nur die reinen Elektromodelle betrachtet, liegt das Modell 3 auf dem vorletzten Platz.
Tatsächlich belegte das Modell 3 im TÜV-Bericht des vergangenen Jahres bereits den letzten Platz in Bezug auf die Zuverlässigkeit mit einer Defektrate von 14,2%. Niemand hätte gedacht, dass das Modell Y bei seiner ersten Prüfung direkt den "Ersten Platz" erringen würde.
Es ist wichtig zu beachten, dass der TÜV-Bericht stärker auf die Straßentauglichkeit als auf die Intelligenz des Fahrzeugs abzielt. Einfach ausgedrückt, es geht nur um die mechanische Qualität.
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Probleme mit der Hardware und der mechanischen Qualität
Wo genau hat das Modell Y gescheitert? Der TÜV-Bericht gibt drei Problemzonen an: Aufhängungssystem, Bremssystem und Beleuchtung.
Zunächst das Aufhängungssystem: Bei Tesla treten häufig Probleme mit den Aufhängungsteilen auf. Fast ein Fünftel der Autos bestand die erste obligatorische Prüfung nicht, insbesondere das seit langem bekannte Problem mit den "Lenkerbuchsen" bei Tesla-Fahrern.
Früher hat das deutsche Unternehmen Meyle, ein großer Anbieter von Ersatzteilen für Autos, speziell verstärkte Ersatzteile entwickelt, um das lästige Geräuschproblem der Aufhängung zu lösen, das die Originalaufhängung von Tesla wegen der häufigen Geräusche immer wieder kritisiert wurde.
Dr. Joachim Bühler, der Leiter der TÜV-Gesellschaft, sagte auch, dass dieses Phänomen eine Art "Allgemeinschuld" bei Elektromobilen ist.
Da Elektromobile im Allgemeinen schwerer sind, insbesondere wegen der großen Batterie im Fahrgestell, wird das Aufhängungssystem ständig einer hohen Belastung ausgesetzt. Mit der Zeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass Probleme auftreten, natürlich höher als bei herkömmlichen Benzinautos. Allerdings ist dieses Phänomen beim Tesla Modell Y noch deutlicher.
Was die Bremsscheiben angeht, leiden sie auch unter den Eigenschaften von Elektromobilen. Dr. Joachim Bühler sagte direkt: "Das Rekuperationssystem verbessert zwar die Energieeffizienz, aber die herkömmlichen Bremsscheiben "sammeln Staub" über lange Zeiträume, was zu Rostbildung und Leistungseinbußen führt." Die Probleme mit den Bremsscheiben des Modell Y wurden auch in unseren Langzeittests deutlich.
Das ist auch verständlich: Da Elektromobile auf die Energierückgewinnung beim Bremsen angewiesen sind, können sie in vielen Fällen einfach durch Loslassen des Gaspedals abbremsen. Dadurch wird die physikalische Bremse weniger häufig verwendet. Zusammen mit dem feuchten Klima in Deutschland neigen die Bremsscheiben zum Rost. Selbst wenn die mechanischen Funktionen normal funktionieren, können sie aufgrund des Rosts die Sicherheitsuntersuchung nicht bestehen.
Allerdings können andere Elektromodelle wie der Mini Cooper SE und das Audi Q4 E-Tron ihre Defektrate auf einem sehr niedrigen Niveau halten. Das bedeutet, dass das Problem möglicherweise nicht nur auf die "Elektromobil-Identität" zurückzuführen ist. Tesla hat wahrscheinlich noch viel zu tun, um die Qualitätssicherung, die Zulieferung von Teilen oder den Montageprozess zu verbessern.
Schließlich gibt es auch Probleme mit dem Fahrzeugscheinwerfersystem. Bei einigen Modell Y-Fahrzeugen gibt es Probleme wie verschobene Bestrahlungsrichtung und Abnahme der Helligkeit der Scheinwerfer. Dadurch wird die Reaktionsdistanz in Notfällen erheblich verkürzt. Außerdem kann das Rückfahrlicht möglicherweise nicht richtig aufleuchten, wenn der Rückwärtsgang eingelegt wird. Diese Details haben die Fehlschlagsrate weiter erhöht.
Tesla ist zweifellos ein Vorreiter in der Elektrifizierung und Intelligenz von Autos. Aber im Trend der "Software-definierten Autos" können die Käufer nicht nur für die technologischen Funktionen und die Beschleunigungsleistung bezahlen. Die langfristige Zuverlässigkeit des Fahrzeugs und die Kosten für die Wartung sind ebenfalls entscheidende Faktoren bei der Kaufentscheidung.
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Der europäische Markt ist fast verloren
Dieser Bericht könnte auch die Ursache dafür aufzeigen, warum Tesla in Deutschland so schlecht verkauft wird.
Im November diesen Jahres betrug die Marktzulassung von Tesla in Deutschland nur 1.763 Fahrzeuge, was um mehr als ein Fünftel weniger als im Vorjahr ist.
Dagegen betrug die Anzahl der neu zugelassenen reinen Elektromobile (BEV) in Deutschland im November über 55.740 Fahrzeuge, was einen Anstieg von 58,5% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Reine Elektromobile machen mehr als 22% aller neu zugelassenen Fahrzeuge aus.
Wenn man einen weiteren Blick auf die Situation wirft: Bis Oktober diesen Jahres betrug die Gesamtverkaufszahl von Elektromobilen in Deutschland 434.627 Fahrzeuge, was einem Anstieg von fast 40% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Unter diesen wurden nur 15.595 Tesla-Fahrzeuge verkauft, was einem Rückgang von 50% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das entspricht einer durchschnittlichen monatlichen Verkaufszahl von 1.550 Fahrzeugen.
Man kann zwar einen Teil des Absatzrückgangs auf die aufhetzenden politischen Äußerungen von Elon Musk zurückführen, die viele europäische Verbraucher stören. Aber die Qualitätsprobleme des Produkts, die von den Verbrauchern weitergeleitet werden, sind ebenfalls ein Faktor, der nicht ignoriert werden kann.
Früher hat die deutsche Website T-Online eine Umfrage durchgeführt, an der über 100.000 Deutsche teilgenommen haben. 94% der Deutschen gaben an, kein Tesla zu kaufen, und nur 3% würden es in Betracht ziehen.
Darüber hinaus ging die Neuzulassung von Tesla im November in mehreren wichtigen europäischen Märkten stark zurück. Beispielsweise sank die Neuzulassung in Frankreich um 58% auf 1.593 Fahrzeuge, in Schweden um 59% auf 1.466 Fahrzeuge, in Dänemark um 49% auf 534 Fahrzeuge, in den Niederlanden um 44% auf 1.627 Fahrzeuge und in Portugal um 47% auf 425 Fahrzeuge.
Nachdem Tesla erstmals den indischen Markt betrat, war die Verkaufszahl ebenfalls enttäuschend – seit der Öffnung der Bestellungen im Juli wurden in zwei Monaten nur etwas über 100 Fahrzeuge verkauft.
Dieser Bericht zeigt auch, ob die Verbraucher für die aufregenden Innovationen bezahlen oder lieber zu zuverlässigeren Produkten greifen. Der Markt wird schließlich die Antwort geben. Für Tesla ist es möglicherweise dringender, die mechanische Qualität zu verbessern als neue Funktionen zu veröffentlichen.
Dieser Artikel stammt aus dem WeChat-Account "SuperEV-Lab" (ID: SuperEV-Lab). Autor: Wang Lei, Redakteur: Qin Zhangyong. Veröffentlicht von 36Kr mit Genehmigung.