In weniger als 2 Minuten hat ein 6-jähriger Junge mit KI eine Website erstellt. Sein Vater, ein Anwalt, war direkt "zusammengebrochen": "Etwas, wofür ich ihn seit über zehn Jahren abgeraten habe, hat er einfach so hinbekommen."
In der neuen Ära des generativen KI-Systems wird ständig darüber diskutiert, ob es das Bildungssystem auf den Kopf stellen, die Programmierung verändern und die Arbeitsweise neu gestalten wird. Vielleicht haben Sie aber nicht gedacht, dass selbst ein sechsjähriger Kind durch KI zu einem "Urheberrechtsverletzer-Generator" werden kann.
Kürzlich hat ein erfahrener US-amerikanischer Anwalt für geistiges Eigentum (IP) während eines Familienausflugs mit seinem Sohn ein "albtraumhaftes zukünftiges Szenario" miterlebt:
Sein Sohn hat einfach ein paar Wörter eingegeben, und Google's AI Studio hat binnen Sekunden eine funktionsfähige Website erstellt, die automatisch Geschichten erzählt, Bilder erstellt und sogar die urheberrechtlich geschützten Charaktere von Konzernen wie Sony, Nintendo und Disney in Abenteuer verwickelt.
Als der Anwalt diesen Anblick sah, war er schockiert: "Mein Sohn hat versehentlich das getan, was ich in meinen mehr als zehn Jahren Berufserfahrung als Anwalt immer verhindern wollte."
(Bild generiert durch KI)
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Ein sechsjähriger Junge baut mit KI eine vollständige Website:
Innerhalb von 2 Minuten online, ohne Code, anpassbare Geschichtenvorlagen
Wie am Anfang erwähnt, spielte Jonathan Menkes, ein bekannter US-amerikanischer IP-Anwalt und Partner in der Kanzlei Knobbe Martens, mit seinem Sohn an einem normalen Familienwochenende mit Google AI Studio.
Weniger als 2 Minuten später hatte sein sechsjähriger Sohn ohne jegliche Programmiererfahrung eine vollständig interaktive Website "entwickelt":
● Name: Bedtime Story Weaver (Bettsgeschichtenweber)
● Funktion: Basierend auf der Eingabe des Benutzers generiert die KI eine vollständige Geschichte + passende Bilder
● Interaktion: Auswahl von Charakteren, Geschichtsthemen, Tonfall, Lernzielen, Geschichtslänge usw.
● Umsetzung: Eingabe einiger Wörter wie "story telling for kids", völlig ohne Code. Der Junge versteht nicht einmal, was Variablen, Backend oder Template-Sprachen sind.
Nachdem die Website Bedtime Story Weaver fertiggestellt war, ließ der Junge zunächst eine "Abenteuergeschichte von Drachen und Rittern" generieren. Die Bilder waren farbenfroh und mild im Stil. Jonathan Menkes sah zu und fand, dass alles in Ordnung war:
Anschließend gab der Junge das Thema "Lass Sonic und Mario zusammen auf Abenteuer gehen" ein. Sekunden später war eine weitere Geschichte + ein passendes Bild fertig: Sonys Sonic und Nintendos Mario erschienen auf demselben Bild und unternahmen ein intergalaktisches Abenteuer, sogar gemeinsam "Monster bekämpfen und Goldmünzen sammeln".
Als Jonathan Menkes dieses Bild sah, war er sofort bestürzt - denn in der traditionellen Welt handelt es sich hierbei um eine eindeutige und schwere Urheberrechtsverletzung.
"Als IP-Anwalt war ich wie an Ort und Stelle verwurzelt. Mein Sohn hat in wenigen Sekunden das getan, was ich in meinen mehr als zehn Jahren Berufserfahrung als Anwalt immer verhindern wollte."
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Das Urheberrechtsrisiko im Zeitalter der KI: In einer Sekunde wird urheberrechtsverletzender Inhalt generiert
Jonathan Menkes betont in seinem Blog, dass dieses Ereignis zeigt, dass viele im IP-Bereich überhaupt nicht auf die Herausforderungen der KI vorbereitet sind.
In der Vergangenheit erforderte Urheberrechtsverletzung möglicherweise das Herunterladen von PS, Maya, Photoshop, das Erwerb von Mal-, Modellierungs- und Schreibfähigkeiten sowie ein gewisses technisches Know-how. Heute kann man mit einem KI-Konto und der Fähigkeit, zu tippen - oder sogar nur mit der Möglichkeit, per Spracheingabe zu kommunizieren - in einer Sekunde urheberrechtsverletzende Inhalte generieren.
"Die KI macht die kreative Fähigkeit zunehmend 'demokratisch'. Es ist nicht mehr die Domäne von Fachleuten, sondern jeder kann teilnehmen. Selbst Kinder können potenziell urheberrechtsverletzende Inhalte generieren."
Deshalb fordert Jonathan Menkes, dass IP-Fachleute die Funktionsweise dieser Technologie wirklich verstehen müssen und zukünftige Probleme und Chancen vorhersehen. Obwohl es bereits heftige Debatten darüber gibt, ob die KI Modelle mit urheberrechtlich geschützten Inhalten trainiert, hält Jonathan Menkes, dass selbst ohne die Diskussion um Trainingsdaten die KI-Anwendungen genug Probleme für IP-Eigentümer bereiten können.
Basierend auf diesem Sachverhalt warnt Jonathan Menkes: "IP-Eigentümer sollten sich auf die bevorstehende 'Welle von Urheberrechtsverletzungen' in Software und Websites vorbereiten, die ständig die Grenzen des bestehenden Urheberrechts herausfordern werden." Genauer gesagt, können IP-Eigentümer die folgenden Maßnahmen ergreifen:
(1) Prüfen Sie, ob das aktuelle Urheberrechtsüberwachungssystem ausreichend ist
Das Ausmaß, die Geschwindigkeit und die Menge der Urheberrechtsverletzungen im Zeitalter der KI überschreiten bei weitem die Fähigkeiten traditioneller Überprüfungstools. Selbst wenn man "video game plumber" eingibt, generiert die KI möglicherweise einen Charakter ähnlich wie Mario.
(2) Unternehmen sollten aktiv alle neuen KI-Tools auf dem Markt testen
Es muss festgestellt werden, ob sie über integrierte Urheberrechtssicherheitsmechanismen verfügen oder ob es sich um "freie Zeichenflächen" ohne Beschränkungen handelt. Im letzteren Fall sollten die Unternehmen die Anbieter der KI-Tools ansprechen und die Hinzufügung von Filterungssystemen fordern.
(3) Es muss ein schnelles Reaktionssystem eingerichtet werden
Sobald Urheberrechtsverletzungen festgestellt werden, müssen die betroffenen Inhalte umgehend entfernt und Beschwerden eingereicht werden, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu vermeiden. Mit anderen Worten, in Zukunft könnte die IP-Enforcement darauf hinauslaufen, wer die KI-Unternehmen dazu bringen kann, Filter einzubauen, um sein eigenes Urheberrecht zu schützen.
Jonathan Menkes weist jedoch auch darauf hin, dass sich die Zeit ändert und IP-Eigentümer auch eine gewisse "zweite Schöpfung" durch die Benutzer akzeptieren müssen. Beispielsweise testet Disney auf Disney+ die Möglichkeit, dass Benutzer ihre eigenen Disney-Geschichten mit KI generieren können. Die Sieger der Zukunft werden nicht die "Unternehmen, die das IP extrem abschotten", sondern die Marken sein, die in der Lage sind, eine kontrollierbare und kommerzialisierbare Ökosystem für die Benutzererstellung aufzubauen, während sie Urheberrechtsverletzungen vermeiden.
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Können Großkonzerne gewinnen, während kleine Unternehmen "überrollt" werden?
Die Geschichte, die Jonathan Menkes geteilt hat, hat die Aufmerksamkeit vieler Internetnutzer erregt. Viele bezweifeln, ob die KI tatsächlich das bestehende Urheberrecht zerstören könnte. Andere haben auch die möglichen zukünftigen Entwicklungen spekuliert:
"Es ist wahrscheinlicher, dass die IP-Enforcement zu einem Spiel wird, das nur Großkonzerne wie Sony und Disney spielen können. Was passiert mit Einzelkünstlern und kleinen Unternehmen? Ihre IP-Rrechte werden weiterhin von verschiedenen KI-Systemen missbraucht werden, ohne dass sie dagegen vorgehen können. Das Internet ist bereits so, und die KI wird diese Situation nur noch verschlimmern."
Es stimmt, dass Disney, Sony und Nintendo Millionen von Dollar für Anwälte ausgeben können, mit KI-Unternehmen verhandeln und individuelle Filterregeln festlegen können. Kleine Studios und unabhängige Künstler können diese Kosten jedoch nicht tragen und haben keine Möglichkeit, die KI-Unternehmen zu beeinflussen. Dies wird zu einer offensichtlichen Ungleichheit führen - die KI wird die Rechte von Einzelkünstlern weiter schwächen, während die Großkonzerne ihre IP-Schutzmauern weiter stärken werden.
Wie Jonathan Menkes aber auch sagt, ist es dringend erforderlich, das Urheberrecht im Zeitalter der KI zu aktualisieren. Selbst Fachleute wie er können nicht vorhersagen, wie die Zukunft aussehen wird, denn alle aktuellen Debatten und Konflikte brauchen Zeit, um gelöst zu werden.
Referenzlink:
https://www.knobbe.com/updates/sound-the-alarm-how-my-6-year-old-almost-became-a-copyright-pirate-overnight/
Dieser Artikel stammt aus dem WeChat-Account "CSDN", Autor: Zheng Liyuan, veröffentlicht von 36Kr mit Genehmigung.