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20 US-Dollar reißen die Kluft im menschlichen Denken auf. Ein Professor der University of Pennsylvania warnt vor einem verborgenen Klassenkampf durch KI.

新智元2025-11-13 18:25
Die unsichtbare Hierarchie der KI: Die Algorithmen wissen schon lange, wo Sie sich befinden.

Die Revolution der Künstlichen Intelligenz (KI) liegt nicht in den Algorithmen, sondern in den Nutzern. An derselben Maschine nutzen einige nur zum Schreiben von Witze, während andere damit Aufsätze schreiben, Modelle ausführen und Forschungsberichte generieren. 20 Dollar sind zur neuen „Wissensgrenze“ geworden. Die KI schafft eine unsichtbare soziale Schichtung – in einer Zeit der technologischen Gleichberechtigung beginnt das Denken stattdessen zu differenzieren. Der echte Wettbewerb besteht nicht darin, das Werkzeug zu beherrschen, sondern darin, zu lernen, mit ihm zusammenzudenken.

Vor zehn Jahren diskutierten die Menschen noch darüber, ob die KI uns ersetzen würde; heute wird der Mensch selbst von ihr neu strukturiert.

Der Professor Ethan Mollick der Universität von Pennsylvania weist in einem neuesten Artikel darauf hin:

 Bereits 10 % der Weltbevölkerung nutzen die KI wöchentlich.

Die KI ist nicht länger ein experimentelles Werkzeug, sondern eine neue soziale Infrastruktur.

Was noch subtiler ist, ist, dass sie eine soziale Schichtung innerhalb der Menschheit schafft.

Während einige Leute ChatGPT nur nutzen, um nach dem Wetter zu fragen oder Witze zu schreiben, lassen andere GPT - 5 bereits Forschungsberichte schreiben, programmieren und Finanzberichte analysieren.

Von den kostenlosen Accounts über die „Mittelklasse“ mit einem monatlichen Beitrag von 20 Dollar bis hin zur „Oberschicht“ mit 200 Dollar pro Monat – die Welt der KI bildet eine neue soziale Struktur ab:

Dasselbe Werkzeug zeigt unterschiedliche Menschen.

Die unsichtbaren Schichten der KI: Der Algorithmus weiß schon deine Position

Wenn Ethan Mollick sagt, dass „10 % der Weltbevölkerung die KI wöchentlich nutzt“, will er nicht die Zahlen aufblasen, sondern darauf aufmerksam machen, dass die KI bereits einen neuen Mechanismus der sozialen Schichtung geschaffen hat.

Hinter der allgemeinen Wahrnehmung, dass „ich auch ChatGPT nutze“, bildet sich stumm eine neue Nutzungsschicht.

Der Algorithmus teilt die Menschen heimlich

Aus den Nutzungsdaten geht hervor, dass die Verbreitung der KI erstaunlich schnell ist.

Nehmen wir ChatGPT als Beispiel. Laut offiziellen Angaben sind etwa 49 % der Nutzer „Fragesteller“ und 40 % „Aufgabenausführende“.

Externe Statistiken zeigen, dass die wöchentlichen aktiven Nutzer von ChatGPT im Jahr 2025 fast 700 bis 800 Millionen erreicht haben.

Die Zeitreihe der wöchentlichen aktiven Nutzer von ChatGPT.

Dennoch bedeutet diese breite Abdeckung nicht, dass „jeder gleichermaßen nutzt“. Mollick erwähnt:

Die meisten kostenlosen Nutzer werden standardmäßig in den „Auto - Modus“ zugewiesen, der in der Regel eine schwächere Modellversion ist.

Es kann leicht passieren, dass zwei Leute sagen, „ich nutze die KI“, aber der eine nutzt die schnelle Reaktion und oberflächlichen Antworten, während der andere mehrstufiges Denken, Codegenerierung und Berichterstellung nutzt.

Der Unterschied zwischen den beiden liegt nicht im Werkzeug, sondern im Modell und der Nutzungsweise.

Wenn Sie nur im kostenlosen Modus „eine Frage stellen und eine Antwort erhalten“, wird das System Sie möglicherweise bereits in den Pfad der „oberflächlichen Nutzer“ einsortieren; die bezahlenden Nutzer hingegen gelangen in den „Denkmodus“ und den „Generierungsmodus“, übernehmen mehr Aufgaben und erhalten mehr Fähigkeiten.

Die unsichtbare Grenze der kostenlosen Werkzeuge

Auf derselben Plattform zeigen kostenlose und bezahlte Accounts oft unterschiedliche Bedienpfade.

Mollick weist darauf hin, dass viele Leute die KI im kostenlosen Modus zur Generierung, Unterhaltung und zum Testen nutzen, während es diejenigen sind, die bereit sind, zu bezahlen, ein hochwertiges Modell auszuwählen, multimodale Eingaben zu aktivieren und persönliche Daten anzuschließen, die die KI wirklich in die Produktion und Zusammenarbeit einbeziehen.

Damit entsteht eine unsichtbare Schwelle: Die Nutzer des kostenlosen Modus scheinen „frei“ zu sein, aber ihre Funktionsfähigkeit ist begrenzt; die Nutzer des bezahlten Modus haben zwar die gleiche Form, aber sie verfügen über „produktive Werkzeuge“ und „Befähigungswege“.

Sie denken, Sie nutzen die KI, aber der Algorithmus hat Sie möglicherweise bereits als Nutzer kategorisiert, der „derzeit nur für Unterhaltung oder Fragen“ geeignet ist.

Die echte Schichtung liegt nicht in den Funktionen, sondern im Denken

Was noch bemerkenswerter ist, ist, dass die Wurzel dieser Nutzungslücke nicht nur in der unterschiedlichen Fähigkeit des Werkzeugs liegt, sondern in der „verschiedenen kognitiven Art und Weise“.

Wenn jemand die KI über einen langen Zeitraum auf der kostenlosen Ebene nutzt, gewöhnt er sich daran, „der KI Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten“; die Nutzer im bezahlten/hochwertigen Modus hingegen gewöhnen sich daran, „die KI in den Prozess einzubeziehen, Inhalte zu generieren und gemeinsam zu entscheiden“.

Der Unterschied in der Abhängigkeit verschiedener Aufgabenarten von der Modellkomplexität – von „kostenlos erledigbar“ bis hin zu „erfordert ein hochwertiges Modell“ – bildet sich eine Fähigkeitsschichtung in der Nutzung der KI.

Dieser Unterschied kann sich im Laufe der Zeit in eine binäre Struktur von „wer die KI nutzt“ und „wer von der KI genutzt wird“ entwickeln.

Mollick fasst zusammen:

Die wichtigste Fähigkeit in der Zukunft besteht nicht darin, einen guten Prompt zu schreiben, sondern die Intuition für die KI zu entwickeln. Das heißt, wer aus dem „Frage - Antwort“ - Paradigma herauskommt, ist näher an „mit der KI zu denken“ als an „von der KI beantwortet zu werden“.

Und nachdem der Algorithmus diese stumme Schichtung vollzogen hat, erscheint die echte Grenze – 20 Dollar.

Die Marke von 20 Dollar: Die Entstehung der KI - Mittelklasse

Wenn Ethan Mollick schreibt, dass „man für die ernsthafte Nutzung der KI bezahlen muss“, beschreibt er tatsächlich ein völlig neues soziales Phänomen – die Entstehung der KI - Mittelklasse.

20 Dollar werden zur technologischen Schwelle

In früheren technologischen Revolutionen waren Wissen und Hardware die Barrieren, die die Menschen voneinander trennten; in der Ära der KI wird diese Linie durch ein Abonnement ersetzt.

Mollick teilt die derzeitige Haupt - Ökosystem der KI in drei Schichten auf:

Kostenlose Schicht: Begrenzte Funktionen, hauptsächlich Chat, Bildgenerierung und Fragen - Antworten;

Schicht mit 20 Dollar/Monat: Freischaltung von hochwertigen Modellen und tieferen Schlussfolgerungen;

Schicht mit 200 Dollar/Monat: Für Fachgruppen wie Wissenschaftler, Ingenieure und Programmierer.

Es klingt wie eine Preisschichtung, aber es ist tatsächlich eine Schichtung der kognitiven Struktur.

20 Dollar werden zur neuen „Eintrittskarte“, die es den Nutzern ermöglicht, von der Erfahrung mit der KI zur Zusammenarbeit mit ihr zu gelangen.

Drei Lager: Die Stellung der Mittelklasse von Claude, Gemini und ChatGPT

Mollick empfiehlt den meisten Menschen, aus drei Systemen auszuwählen:

ChatGPT (OpenAI): Die umfassendsten Funktionen, unterstützt die Generierung von Code, Bildern, Sprache und Dokumenten;

Claude (Anthropic): Stabile Leistung bei wissensbasierten Aufgaben wie Texten, Tabellen und Berichten;

Gemini (Google): Auf Suchmaschinen und Bildverständnis aufbauend, geeignet für Nutzer, die Echtzeit - Internetzugang und multimodale Eingaben benötigen.

Die „hochwertigen Modelle“ dieser drei Systeme haben unterschiedliche Schwerpunkte, aber im Wesentlichen ist es dasselbe: Sie bieten alle Produktivitätsvorteile für 20 Dollar.

Bezahlende Nutzer können die KI einen kompletten Arbeitsablauf übernehmen lassen, von der Recherche, dem Entwurf, der Schreibung bis zur Bearbeitung; die kostenlosen Nutzer erhalten hingegen oft nur fragmentierte und sofortige Ausgaben.

Dies erklärt auch Mollicks weit zitierten Kommentar:

Während einige Leute ChatGPT nur zum Chatten nutzen, trainieren andere sich einen zweiten Gehirnteil.

Von „mit der KI arbeiten“ zu „mit der KI denken“

Die tiefere Differenzierung liegt in der Denkweise.

Als die KI von einer Frage - Antwort - Maschine zu einem Kooperationspartner wird, differenziert sich auch die Einstellung der Menschen gegenüber ihr:

Die meisten kostenlosen Nutzer betrachten die KI als einen temporären Helfer; die bezahlenden Nutzer entwickeln jedoch allmählich ein „Gebrauchsmuskel“ und lassen die KI in ihre Arbeitsstruktur integrieren.

Diese Veränderung bringt nicht nur einen Effizienzunterschied mit sich, sondern formt auch die kognitiven Pfade der Menschen neu.

Da die bezahlenden Nutzer ständig Material, Anweisungen und Feedback an die KI geben, werden sie während des Trainings der KI auch von ihr trainiert – ihre Fragen werden präziser, ihre Ziele klarer und ihr Denken strukturierter.

Das ist die sogenannte „KI - Mittelklasse“: Sie versteht sowohl das Werkzeug als auch die Zusammenarbeit und betrachtet die KI als ihre zweite Sprache.

Das Experimentierfeld der Oberschicht mit 200 Dollar: Das private Labor der KI - Eliten

Während die meisten Menschen sich noch darüber streiten, ob sie 20 Dollar für ChatGPT Plus bezahlen sollen, haben einige Leute bereits eine andere Welt betreten.

In Mollicks Einteilung gehört diese Welt der Oberschicht mit 200 Dollar/Monat – einer Schicht, die von wenigen Wissenschaftlern, Ingenieuren, unabhängigen Entwicklern und Unternehmern besetzt wird.

Die KI beantwortet nicht mehr nur Fragen, sondern übernimmt den gesamten Prozess

In dieser Schicht ist die KI nicht mehr nur ein Gesprächspartner, sondern ein Agentensystem, das mehrstufige Aufgaben ausführen kann (Agent Model).

Die Nutzer können die KI den gesamten Prozess autonom erledigen lassen: Datensammlung → Codeausführung → Dateigenerierung → Berichterstellung.

Typische Vertreter von Agentensystemen sind:

GPT - 5 Thinking Extended / Heavy (OpenAI)

Gemini 2.5 Pro (Google)

Claude Sonnet 4.5 Extended Thinking (Anthropic)

Diese Modelle streben nicht nach sofortiger Reaktion, sondern nach Vollständigkeit und Konsistenz.

Bei derselben Frage gibt GPT - 5 Instant (kostenlose Version) eine „intuitiv“ Antwort, während GPT - 5 Thinking Extended vor der Antwort eine externe Suche und Schlussfolgerungen zieht.

Das Ergebnis ist, dass letzteres langsamer ist, aber auch näher an der Wahrheit.

Derselbe Frage wird von verschiedenen Modellen beantwortet: Links ist das Chat - Modell (GPT - 5 Instant), rechts das Agentenmodell (GPT - 5 Thinking Extended). Das erste generiert improvisiert, das zweite nach externer Recherche und mehrstufigen Schlussfolgerungen.

Wizard Models: Die wissenschaftliche Rechenleistung der KI

Eine Stufe höher sind die von Mollick genannten „Wizard Models (Magier - Modelle)“. Sie sind die derzeit teuersten und am nächsten an unabhängigen Forschern kommenden Modelltypen.

Derzeit sind nur zwei Modelle auf dieser Ebene aktiv:

Gemini 2.5 Deep Think (AI Ultra Programm)

GPT - 5 Pro (OpenAI Pro Programm)

Diese Modelle können nicht nur stärker schlussfolgern, sondern auch komplexe Berechnungen intern ausführen, Codeausführungsumgebungen aufrufen und sogar multimodale Ergebnisse (Text + Bild + Video) generieren.

Mollick weist darauf hin, dass die Wizard - Modelltypen wissenschaftliche Aufsätze schreiben, Marktprognosen erstellen und technische Simulationen durchführen können, aber der Preis dafür ist eine höhere Latenz und ein höherer Rechenleistungsbedarf.

Auf dieser Ebene ist die KI nicht mehr ein persönlicher Assistent, sondern eine „ausgeliehene Superrechner“.