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18-jähriger Junge weist Eliteuniversitäten ab und gibt volle Stipendien auf. Warum will er trotzdem dorthin? Ein US-Unternehmen behauptet: "Studium ist Zeitverschwendung" und rekrutiert direkt Highschool-Absolventen. Dies löst heftige Debatten aus: Bitte, werdet nicht voreilig!

CSDN2025-11-03 19:46
Schülere Ingenieure? Löst heftige Diskussionen unter Internetnutzern aus.

In den Vereinigten Staaten hat ein Technologieunternehmen eine Debatte darüber entfacht, ob ein College-Studium noch lohnenswert ist.

Das Unternehmen heißt Palantir – ein in Silicon Valley bekanntes Unternehmen, das für seine Datenanalyse bekannt ist. Es hat ein umstrittenes neues Programm vorgestellt: Direkt Hochschulabsolventen einzustellen, die vollzeit an echten Projekten arbeiten und das viereinhalbjährige College-Studium überspringen.

Der CEO von Palantir, Alex Karp, hat diesem Programm einen markanten Namen gegeben: „Meritocracy Fellowship“ (Eliten-Stipendienprogramm). Seine Begründung für dieses Programm ist einfach:

„Die bestehenden amerikanischen Hochschulen sind bei der Ausbildung von herausragenden Talenten nicht mehr zuverlässig und auch nicht unbedingt erforderlich.“

Eigentlich ist es ironisch, dass dieser CEO, der die These der „Unnützigkeit von Hochschulen“ propagiert, selbst aus einer renommierten Universität stammt – er hat ein Bachelor in Philosophie an der Haverford College und einen Juristischen Doktor an der Stanford University.

„Die Hochschulen sind kaputt“, ein 18-jähriger Junge lehnt die Brown University ab

Für den 18-jährigen Matteo Zanini hat die Einführung dieses Programms sein Leben fast auf den Kopf gestellt.

Er hatte ursprünglich eine Zulassung von der Brown University (eine weltweit anerkannte Spitzenuniversität und eines der Ivy League-Kollegs in den USA) erhalten und sogar ein Vollstipendium von der US-Verteidigungsministerium. Normalerweise wäre sein Lebensweg fast festgelegt – eine Spitzenuniversität, Praktika in namhaften Unternehmen und dann in eine große Firma oder ein Forschungsinstitut.

Aber der Satz „College is broken“ (Die Hochschulen sind kaputt) in der Stellenanzeige von Palantir hat ihn in Zweifel geraten. Der Beitrag schrieb auch: „Die Kriterien für die Hochschulzulassung sind längst aus dem Gleichgewicht geraten. Die heutigen Hochschulen streben nicht mehr wahre Fähigkeiten und Exzellenz an.“

Also hat Zanini schließlich beschlossen, die renomierte Universität zu verlassen und sich der „Experimentalklasse“ von Palantir anzuschließen. Alle seine Freunde, Lehrer usw. haben ihm widersprochen, nur seine Eltern haben nach kurzem Zögern gesagt: „Die Entscheidung liegt bei dir.“

So ist er einer von 22 ausgewählten aus über 500 Bewerbern geworden – ein Mitglied der ersten Gruppe von Hochschulabsolventen in Palantirs Programm.

Seltsame Ausbildung, die mit einem „Crashkurs in westlicher Zivilisation“ beginnt

Im Gegensatz zu einem normalen Praktikum beginnt die erste Stunde dieser „Junge Ingenieure“ nicht mit Programmieren, sondern mit einem Kulturunterricht.

Palantir hat für sie eine vierwöchige geschlossene Seminarreihe organisiert, deren Themen ziemlich „klassisch“ klingen:

● Die Entstehung der westlichen Zivilisation

● Die Geschichte und die einzigartige Kultur der USA

● Soziale Bewegungen und politische Spaltungen

● Fallstudien von Führern (einschließlich Lincoln und Churchill)

Der Unternehmensmanager Jordan Hirsch erklärt: „Sie sind schließlich noch Kinder. Wir möchten nicht, dass sie nur ‚Praktikanten‘ sind, sondern dass sie die kulturelle Umgebung verstehen, in der sie leben.“

Nach dem Ende des Seminars werden die Praktikanten direkt in verschiedene Projektteams des Unternehmens verteilt: Sie arbeiten nicht an Probenaufgaben, sondern tatsächlich an Produktionsprojekten – medizinische Daten, Versicherungssysteme, die Verteidigungsindustrie und sogar Regierungsaufträge.

Palantir nennt dieses Modell „trial by fire“ (Feuerprobe). Zanini erinnert sich: „Am dritten Tag wurde ich in ein Kundenprojekt geworfen und musste mit einer Gruppe von Frontline-Engineern reisen. In diesem Moment habe ich mir bewusst geworden – dies ist die reale Welt, kein Klassenzimmer.“

„Forward-Deployed Engineer“ (Frontline-Engineer) ist ein von Palantir eigens geschaffener Berufstitel, der auf die „Technikberater“ zielt, die vor Ort bei den Kunden sind und mit Daten und Software komplexe Probleme lösen. Später wurde dieses Konzept von vielen Start-ups übernommen.

Ab der dritten Woche kann das Management in der Regel schon beurteilen, wer bleiben kann und wer sich nicht anpassen kann. Nach dem Ende des Projekts entscheidet das Unternehmen auf der Grundlage der Leistung, ob ein formelles Arbeitsangebot ausgesprochen wird.

Junge Ingenieure aus der High School provozieren heftige Diskussionen im Netz

Dieses „Anti-Hochschule-Experiment“ hat in der amerikanischen Technologiebranche und der Bildungswelt eine beträchtliche Debatte ausgelöst.

Die Befürworter halten dies für einen nüchternen und realistischen Versuch – die Hochschulen durch praktische Berufserfahrung zu ersetzen.

● „Denken Sie nicht mal daran, dass dies eigentlich ein viermonatiger Super-Praktikumszeitraum ist, was billiger ist als, den falschen Mitarbeiter einzustellen und dann zu feuern.“

● „Die Hochschule gibt Ihnen nur ein Diplom, während das Unternehmen Ihnen echte Fähigkeiten vermittelt. In vier Jahren würden Sie eher einen frisch gebackenen Absolventen oder einen Praktiker mit vierjähriger Projektfahrung wählen?“

Aber die Stimmen der Gegner sind schärfer:

● „Bitte, Kinder, seid nicht so impulsiv. Was Sie brauchen, sind Kurse in Biometrie und Programmierung, nicht ‚Einführung in die westliche Zivilisation‘.“

● „Wenn Sie wirklich glauben, dass die Hochschule nutzlos ist, lassen Sie sich beim nächsten Mal von einem High School-Schüler operieren und fliegen Sie in einem Flugzeug, das von einem High School-Schüler entworfen wurde.“

Außerdem gibt es auch einige neutralere Meinungen: „Ich denke auch, dass nicht alle Studenten für die Hochschule geeignet sind. Das Zulassungssystem muss verbessert werden, damit diejenigen, die wirklich von der Hochschulbildung profitieren können, bleiben, und nicht dass die Hochschule zu einer ‚Bildungsmüllhalde‘ wird.“

Palantirs Ambition: Die ‚Elitenbildung‘ neu aufbauen?

Nach außen hin scheint dies nicht nur ein Talentexperiment zu sein, sondern eher eine „Deklaration des Krieges“ von Palantir gegen das heutige Bildungssystem.

Der CEO von Palantir, Alex Karp, hat auf der Unternehmensbilanzkonferenz offen gesagt, dass heutige Studenten „nur Klischees reden“ und den kritischen Geist und die Kreativität verloren haben. Das Unternehmenskultur von Palantir betont dagegen „Tun“, „Schnelles Lernen“ und „Dienst an der Gesellschaft“.

Mit dem Ende des Projekts nahend hat Palantir noch nicht bekannt gegeben, welche Teilnehmer bleiben werden.

Zurzeit hoffen Zaninis Eltern immer noch, dass er zurück zur Hochschule gehen wird, aber er gesteht: „Wenn ich ein formelles Arbeitsangebot bekomme, werde ich vielleicht nicht zurückgehen.“ Als man ihn nach dem Grund fragte, hat Zanini gelächelt und gesagt: „Was mich am meisten beeindruckt hat, ist das Vertrauen. Welches Unternehmen würde einem 18-jährigen Neuling am dritten Tag an einem echten Projekt teilnehmen lassen? Das ist verrückt, aber auch so cool.“

Der Projektleiter Sam Feldman hat gesagt, dass unabhängig davon, ob diese 22 Studenten bleiben oder zurück zur Hochschule gehen, ihre Lebenswege für immer verändert werden: „Ich wette, dass niemand in die Investmentbank oder Beratungsbranche gehen wird. Sie haben den Geschmack von ‚Aufbauen‘ und ‚Beherrschen‘ probiert.“

Ob dies die Zukunftstrend werden wird oder nur ein teurer Versuch von Palantir – in vier Jahren wird vielleicht die Antwort da sein. Was halten Sie von Palantirs Programm?

Referenzlink: https://www.wsj.com/business/palantir-thinks-college-might-be-a-waste-so-its-hiring-high-school-grads-aed267d5?st=2127iJ#comments_sector

Dieser Artikel stammt aus dem WeChat-Account „CSDN“, bearbeitet von Zheng Liyuan, veröffentlicht von 6Kr mit Genehmigung.