Faltbare Bildschirme werden von Mittelständlern verlassen.
Anfang September ging das neueste Klapphandy von Huawei, das Mate XTs, auf verschiedenen Plattformen in begrenzter Auflage verkauft. Für normale Verbraucher war das Schnäppchenjagen jedoch fast eine "unmögliche Aufgabe".
Ob in den offiziellen Online-Shops auf Taobao und JD.com oder in der Douyin-Livestream-Shopping-Show - die Seiten wurden fast sofort nach dem Verkaufsbeginn überlastet und zeigten "Überlastung" oder "Ausverkauft" an. Das neue Modell war fast "im Nu weg". Gleichzeitig wurde der Preis für dieses Handy auf der "Second-Hand-Marktplattform" um über 6.000 Yuan erhöht.
Das ist nicht das erste Mal, dass Huawei-Klapphandys "kaum zu bekommen" sind. Laut Informationen aus der Lieferkette wurden etwa 400.000 bis 600.000 Einheiten des Mate XTs vorab bestellt, aber die Vorkäufe im offiziellen Online-Shop waren in weniger als einer halben Stunde ausverkauft. Früher, als das Mate XT auf den Markt kam, strömten fast sieben Millionen Menschen in den Huawei-Online-Shop, um es zu kaufen. Trotz dieser beeindruckenden Nachfrage konnte die Nachfrage immer noch nicht gedeckt werden.
Warum ist es so schwierig, diese Handys zu bekommen? Die technische Komplexität ist zweifellos der wichtigste Engpass. Yu Chengdong hat einmal eingeräumt, dass es extrem schwierig sei, dreifach faltbare Handys "in Serie zu produzieren und zuverlässig zu machen". Zweitens wendet Huawei in der Anfangsphase der Neuproduktveröffentlichung oft eine Strategie der begrenzten Auflage an, um sowohl das Marktklima zu testen als auch die Gesprächsströme aufrechtzuerhalten. Dazu kommt, dass Spekulanten mit technischen Mitteln in großem Stil einkaufen und Waren stapeln, was die Lieferengpässe noch verschärft.
Scheinbar ist der Markt für Klapphandys immer noch heiß, aber hinter den Zahlen verbirgt sich eine andere Realität: Angesichts des kontinuierlichen Rückgangs der Gesamtverkaufszahlen von Smartphones in den letzten drei Jahren sieht der "Aufschwung" des Klapphandy-Marktes eher wie eine "Scheinfeuer" aus.
Der neueste Bericht von IDC zeigt, dass die weltweite Liefermenge von Klapphandys im Jahr 2025 auf 1,983 Millionen Geräte geschätzt wird, was einer Zunahme von nur 6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und weit hinter dem Wachstumsrate von 26 % im Jahr 2023 zurückbleibt. Obwohl der absolute Wert immer noch steigt, wirkt diese Zahl im Vergleich zu den früheren hohen Erwartungen der Branche schwach. Der Marktdurchdringungsgrad des Klapphandy-Marktes in China ist von 1 % im Jahr 2021 auf 8 % gestiegen. Für eine Produktkategorie, die sich über mehrere Jahre entwickelt hat, hat es immer noch eine begrenzte Marktinfluence.
Was noch bemerkenswerter ist, ist die hohe Konzentration des chinesischen Klapphandy-Marktes - im Vergleich zu Huawei's Marktanteil von 75 % kämpfen andere Hersteller um den verbleibenden Viertel des Marktes. Gleichzeitig zeigt die Daten von Zhuanzhuan Group, dass der Umsatz von gebrauchten Klapphandys um 73 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Die durchschnittliche Haltezeit beträgt nur 13 Monate, weit weniger als die 22 Monate von herkömmlichen Smartphones.
Einer Seite ist das "Sofort-Verkauf" Phänomen bei neuen Modellen, andererseits ist die hohe Zirkulation und die kurze Haltezeit auf dem zweiten Handmarkt - Klapphandys scheinen allmählich von der zukünftigen Form, die die Hersteller skizziert haben, zu einem "kurzfristigen Spielzeug" in den Händen einiger Verbraucher zu werden. Und zwischen den wiederholten Fehlschlägen beim Schnäppchenjagen und dem schnellen Umschlag der Geräte erleben die Mittelklasse-Verbraucher, die einst für Klapphandys begeistert waren, vielleicht eine stille Entzauberung.
Der Markt geht zunehmend auseinander
China hat andere Märkte offiziell übertroffen und ist nun der weltweit größte Markt für Klapphandys.
Aber hinter diesem aufsehenerregenden Erfolgsbild verbirgt sich eine harte Realität: Die meisten Marken haben Schwierigkeiten, Fuß zu fassen.
Im ersten Halbjahr 2025 betrug die Liefermenge von Huawei-Klapphandys 3,74 Millionen Geräte, was 75 % des chinesischen Klapphandy-Marktes ausmacht und einen Rekordwert darstellt. Bis 2025 hat Huawei sogar einen Marktanteil von über 65 % am inländischen Markt für Klapphandys.
Im Bereich der Klapphandys zeigt sich Huawei's Dominanz nicht nur in den Verkaufszahlen, sondern auch in der Markenwahrnehmung. Ein Finanzexperte gestand in einem Interview: "In meinem Freundeskreis sind es in neun von zehn Fällen Huawei-Klapphandys, wenn jemand sein neues Handy zeigt."
Der Markt für Klapphandys hat ein Muster von "einem Dominanten und vielen Schwachen". Honor belegt mit einem Anteil von 11 % den zweiten Platz, Samsung und Vivo haben jeweils 6 %, OPPO und Xiaomi teilen sich mit 5 % jeweils den fünften und sechsten Platz.
Diese Marktkonzentration ist in der Geschichte der Technologieprodukte extrem selten.
Angesichts der von Huawei errichteten Premium-Barrieren haben andere Hersteller verschiedene Marktfestlegungsstrategien verfolgt:
Marken wie Honor, Xiaomi und OPPO versuchen, durch eine Kostengünstigkeitsstrategie in den Markt vorzudringen. Beispielsweise kostet das Honor Magic V Flip 2 ab 5.499 Yuan, und das Nubia Flip startet sogar bei nur 2.999 Yuan, um neue Verbraucher mit einem niedrigeren Preisniveau anzuziehen.
Huawei geht dagegen weiter in die Premium-Segment vor und stärkt seine Premium-Image. Selbst wenn das neue dreifach faltbare Mate XTs Master Edition ab 17.999 Yuan kostet, zeigt der offizielle Online-Shop "sofort ausverkauft" an, und auch die vor Ort Bestellungen erfordern eine Wartezeit von bis zu zwei Monaten, um das neue Gerät zu erhalten. Dieses "kaum zu bekommen" Phänomen stärkt weiter die Seltenheit und das Premium-Image der Marke.
Ein Insider aus der Handybranche kommentierte: "Dieser Preis (die Startpreise des Honor Magic V Flip 2 ab 5.499 Yuan) ist selbst für herkömmliche Smartphones nicht hoch. Klapphandys werden immer populärer." Dies zeigt jedoch indirekt, dass die meisten Hersteller noch nicht in der Lage sind, sich im Super-Premium-Segment direkt mit Huawei zu messen.
Aus Sicht der Lieferkette ist die hohe Kosten der Klapphandys der wichtigste Faktor, der ihrer Verbreitung im Wege steht. Laut einer Analyse von TrendForce macht das Scharnier etwa 5 % bis 8 % der Stückkosten (BOM) eines Klapphandys aus. Die Kosten für das Displaymodul und das Scharnier zusammen machen sogar mehr als 50 % der Gesamtkosten des Geräts aus. Dies treibt direkt die Endpreise in die Höhe.
Die meisten Klapphandys befinden sich immer noch im Preissegment über 10.000 Yuan: Das Huawei Mate XTs kostet ab 17.999 Yuan, und die 1-TB Version kostet sogar 21.999 Yuan. Selbst das relativ preiswertere Vivo X Fold 5 startet bei 6.999 Yuan. Im Vergleich dazu kostet das Standardmodell des iPhone 17 von Apple etwa 5.999 Yuan. Die Preise für Klapphandys sind offensichtlich höher.
Ein Insider aus der Lieferkette gab zu: "Die Hersteller sind auch gezwungen, die Preise so zu setzen. Die hohen Kosten der Komponenten und die noch nicht massenhaft produzierte Produktion machen es schwierig, die Endpreise in kurzer Zeit stark zu senken."
Was noch wichtiger ist, ist, dass teure Produkte oft eine Premium-Markenwahrnehmung mit sich bringen. In diesem Punkt befinden sich die meisten chinesischen Handyhersteller noch auf dem Weg nach oben.
Ein Finanzanalyst sagte: "Das Super-Premium-Segment von 18.000 bis 22.000 Yuan wird derzeit fast nur von Huawei bedient. Es ist ein technologisches Neuland, aber es bedeutet auch, dass der Marktbedarf begrenzt ist."
Der IDC-Bericht zeigt ebenfalls, dass der aktuelle Klapphandy-Markt "zum großen Teil von den Herstellern getrieben wird, nicht von der Verbrauchernachfrage".
Produktprobleme: Die falsche Priorität bei der Leichtigkeit und Dünnheit
Irgendwann hat sich der Schwerpunkt der Werbung für Klapphandys von der großen Displaygröße und der hohen Eignung für Büroarbeiten allmählich auf "vollständig leicht und dünn" verlagert.
Im Vergleich zur Vergangenheit scheint die Entwicklung des Marktes in eine andere Richtung zu gehen.
Frühe Klapphandys waren tatsächlich "wie ein Backstein", mit einem Gewicht von fast 300 Gramm, was viele Verbraucher abschreckte. Deshalb haben die Hersteller sich bemüht, das Gewicht der Klapphandys zu reduzieren, von 300 Gramm auf 250 Gramm, dann auf 230 Gramm, und es gibt sogar Produkte, die nur 219 Gramm wiegen.
Leichter und dünner ist an sich gut, aber das Problem ist, dass die Leichtigkeit und Dünnheit auf Kosten der Ausstattung geht.
"Was ist der Preis, den man zahlt, wenn Klapphandys immer leichter und dünner werden? Offensichtlich ist es die Kompromisse bei der Ausstattung. Obwohl die Hersteller auf ihren Pressekonferenzen behaupten, dass sie neue Technologien anwenden, um ein besseres Benutzererlebnis zu bieten, können die Mängel in der Hardware nie durch Softwarealgorithmen ausgeglichen werden."
Konkret gesagt, leiden die neuen Klapphandys oft zuerst an der Batterie und der Kamera. Die dünnere Bauweise führt dazu, dass die Batteriekapazität kleiner wird und die Kamera-Module dünner werden.
Das Ergebnis ist, dass "wenn wir neue und alte Modelle vergleichen, stellen wir fest, dass die Ausstattung der neuen Modelle sogar schlechter ist als die der alten".
Die Leichtigkeit und Dünnheit haben auch das Problem der Produkthomogenität verursacht.
Früher hatten die Klapphandyprodukte jeder Hersteller ihre eigenen Stärken. Einige waren auf "kleine, horizontal faltbare Displays" spezialisiert, andere auf "allrund gute Leistung", wieder andere auf "eine noch bessere Kamera als die Flaggschiffmodelle".
Aber jetzt machen alle Hersteller dasselbe: Sie reduzieren das Gewicht und die Dicke und erhöhen die Batteriekapazität.
Aber die größten Probleme bei Klapphandys - Falten am Display, Haltbarkeit und Softwarekompatibilität - diese Probleme, die wirklich das Benutzererlebnis beeinträchtigen, haben sich nicht wesentlich verbessert.
Das ist wie bei einem Schwertschmiedewettbewerb, wo alle darum kämpfen, dass ihr Schwert am schönsten aussieht, aber vergessen, ob das Schwert auch haltbar ist.
Die Debatte über die Haltbarkeit ist die technologische "Original-Sünde" der Klapphandys. Im Vergleich zu herkömmlichen Smartphones liegt die Hauptschwierigkeit bei Klapphandys in den Scharnieren und den flexiblen Displays. Die Bedenken der Verbraucher in Bezug auf die "Faltlebensdauer" sind immer noch nicht beseitigt.
Für die Verbraucher repräsentieren Klapphandys die Technologie der Zukunft, aber der hohe Preis und die Bedenken in Bezug auf die Praktikabilität halten viele Mittelklasse-Verbraucher davon ab, eines zu kaufen.
Eine Umfrage des JD.com Consumption and Industry Development Research Institute zeigt, dass zwar 70,1 % der Verbraucher sagen, dass sie ein Klapphandy in Betracht ziehen würden, aber die Bedenken der Verbraucher sind auch sehr deutlich: 61,6 % der Verbraucher befürchten, dass die Lebensdauer der Scharniere oder des Displays begrenzt ist, und 57,1 % finden, dass die Reparaturkosten für das Display und die Scharniere zu hoch sind.
Die Erfahrungen von Herrn Tian, einem Benutzer des Huawei Mate X5, sind repräsentativ: "Zu Beginn war ich wirklich beeindruckt von der großen Displaygröße und der Möglichkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten. Aber nach einiger Zeit stellte ich fest, dass viele Anwendungen nicht für Klapphandys optimiert sind, und die Vorteile des großen Displays konnten nicht voll ausgeschöpft werden." Er sagte direkt, dass er beim nächsten Kauf wahrscheinlich kein Klapphandy wählen würde.
Auch ein Handyhändler, Herr Zhang, bestätigte: "Die Reparaturkosten für Klapphandys sind zu hoch. Wenn die Kunden von diesen Problemen erfahren, sind sie noch weniger geneigt, eines zu kaufen."
Ungewisses Zukunftsprognose: Die Lücke in der Ökosystem und das Fehlen von Apple
Die Fragmentierung der Anwendungsökosysteme macht es schwierig, die "Vorteile des großen Displays" von Klapphandys umzusetzen.
Theoretisch kann das riesige Display eines Klapphandys die gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Aufgaben und Büroarbeiten im PC-Niveau ermöglichen. In der Praxis sind jedoch die meisten Anwendungen noch nicht für Klapphandys optimiert.
Branchenmitglieder sagen, dass Klapphandys von der "Neuheit" abrücken müssen und sich von der "Hardwareinnovation" zur "reifen Softwareökosystem" entwickeln müssen.
"Ein höherer Preis und ein größeres Display bringen keine deutliche Verbesserung des Benutzererlebnisses. Verbraucher haben natürlich keine Motivation, zu kaufen." sagte ein Analyst aus der Handybranche.
Angesichts des verlangsamten Tempos der Hardwareinnovation wird die Softwareentwicklung der entscheidende Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt. Die Branche der Klapphandys geht allmählich in eine neue Phase von "Software definiert Hardware" über.
Aber die Entwicklung einer Softwareökosystem ist keine Frage von einem Tag auf den anderen.
Die Hersteller müssen die Zusammenarbeit mit Entwicklern vertiefen und die Entwicklung der Ökosystem für große Displays beschleunigen. Gleichzeitig müssen sie die Anpassung der Softwareanwendungen an große Displays verbessern und die tiefe Integration mit KI-Technologie erkunden.
Im Gegensatz zur Begeisterung der Android-Hersteller für Klapphandys hat Apple bislang noch kein Klapphandy auf den Markt gebracht. Analysten gehen davon aus, dass das Klapp-iPhone von Apple erst 2027 erscheinen könnte.
Das Fehlen von Apple ist keine Ablehnung der Klapphandy-Technologie, sondern eine vorsichtige Haltung in Bezug auf ihre Reife.