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Ist das aktuelle IAA MOBILITY nun Chinas Heimspiel?

车云2025-09-09 17:14
Die IAA MOBILITY in München im Jahr 2025 zeigt deutlich die drastischen Veränderungen in der globalen Automobilindustrie.

Anfang September fand wie geplant die IAA MOBILITY in München statt. Obwohl sie ursprünglich die Frankfurter Automesse war, ist die heutige IAA MOBILITY vielmehr eine Veranstaltung, die die zukünftige Mobilität inszeniert. Aus der Sicht der Aussteller hat diese Messe möglicherweise bereits die internationale Automesse geworden, die am meisten wie ein chinesischer Heimplatz wirkt.

Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Laut Statistik sind von den 629 ausstellenden Unternehmen in diesem Jahr 103 chinesisch, was einen Anteil von 16 % ausmacht. Dies umfasst noch nicht die zahlreichen chinesischen Unternehmen, die sich mit ihren Zweigstellenadressen in Europa und Amerika angemeldet haben. Wahrscheinlich ist die tatsächliche Anzahl chinesischer Aussteller noch höher.

Speziell bei den Automobilherstellern waren Changan, Dongfeng, GAC, Hongqi, Geely, Chery, BYD, XPeng, Leapmotor, AITO, das 212 Offroad - Fahrzeug und Lingtu Automobile vertreten. Changan präsentierte Avatr und Shenlan, Dongfeng brachte Fengxing und Liugong Auto, Aion war der Vertreter von GAC, Geely nutzte die beiden in Europa bekannte Marken Volvo und Polestar, und Chery brachte Omoda und Jaecoo aus seinen vier internationalen Marken.

Im Bereich der Automobilindustrie - Wertschöpfungskette waren chinesische Unternehmen ebenfalls aktiv. Die führenden Batterieunternehmen wie CATL, CALB, EVE Energy, Gotion High - Tech und ProLogium nahmen alle an der IAA MOBILITY teil. Im Bereich der fortschrittlichen autonomen Fahrtechnologie nahmen auch die wichtigsten chinesischen Lieferanten wie QCraft, Horizon Robotics, DJI, Momenta, RoboSense, DeepRoute.ai und MINIEYE sowie die beiden Lidar - Unternehmen Hesai Technology und RoboSense an der Messe teil.

Darüber hinaus waren Unternehmen, die alle Aspekte der Automobilzulieferindustrie abdecken, wie iFlytek, Desay SV, Thundersoft, Neusoft Group, Inovance Technology, Megmeet, VMAX, Jingjin Electric, Great Wall Motor, New Vision, Kika, Orbbec, Chelian Tianxia, Goodix Technology, Nanyang Xijian (Stoßdämpfer), Jin Qilin (Bremsanlage) in München vertreten.

Offensichtlich ist für die meisten chinesischen Medien der Kernpunkt dieser IAA MOBILITY nicht mehr die teuren Konzeptfahrzeuge oder die deutschen Luxusautos, sondern die überall in der Messehalle sichtbaren "chinesischen Spuren".

Das direkteste Gefühl kommt von den Veränderungen in der Größe und Atmosphäre der Ausstellungsstände.

Einerseits war das Zusammenkommen chinesischer Unternehmen beeindruckend: Einerseits gab es viele Marken, andererseits waren die Ausstellungsstände sehr groß. BYD nahm direkt einen riesigen Stand ein, der wie ein Heimspielplatz wirkte, was die europäischen Kollegen beeindruckte. Changan Shenlan und Avatr präsentierten mehrere Hauptmodelle und zeigten ihre Erwartungen an den europäischen Markt. Andere Unternehmen wie XPeng und Leapmotor hatten auch größere Ausstellungsstände als andere internationale Automobilhersteller. In der Messehalle war der "chinesische Anteil" möglicherweise sogar größer als die Anzahl der Unternehmen. Laut der Standplanung haben die drei chinesischen Automobilhersteller BYD, XPeng und Leapmotor die größten Außenausstellungsflächen, was zeigt, dass diese drei Unternehmen die höchsten Ambitionen und Erwartungen in Europa haben.

Die deutschen Automobilhersteller, die auf ihrem Heimmarkt waren, verhielten sich dagegen eher "zurückhaltend". Die Stände von Mercedes, BMW und Volkswagen waren zwar immer noch groß, aber die ausgestellten Produkte fehlten an der früheren revolutionären Kraft. Sie versuchten eher, ihre bestehenden Elektromodellreihen zu optimieren und zu ergänzen, um ihren Marktanteil mit besserer Verarbeitung und luxuriöseren Interieurs zu halten.

Hinter den Ausstellungsständen zeigte die chinesische Kraft auf technischer Ebene eine tiefere "Herrschaft". Diese IAA MOBILITY ist längst keine Gelegenheit mehr für chinesische Marken, um europäische Technologien zu lernen, sondern eher der beste Zeitpunkt für europäische und sogar globale Branchenmitglieder, um auf die "technologische Erklärung" aus China zu hören.

Zum Beispiel CATL. Die Firma hat in München ihre Spitzen - Batteriesicherheitstechnologie NP3.0 und die speziell für den europäischen Markt entwickelte Shenxing Pro - Batterie weltweit vorgestellt. Dies ist nicht einfach das Exportieren von Produkten, sondern eine offene "Standards - Ausgabe". Während die europäischen Batterieunternehmen noch am Überleben kämpfen, beginnt CATL, die Sicherheitsstandards, Lebensdauerstandards und Schnelllade - Standards für die nächste Generation von Batterien für den europäischen Markt zu definieren.

Ähnliche "Technologieausgaben" zeigen sich auch bei "Hintergrund - Spielern" wie Horizon Robotics. Ihre Journey - Reihe von Chips ist für immer mehr europäische Automobilhersteller bei ihrer Digitalisierungstransformation unverzichtbar geworden und hat sich von einem chinesischen Unternehmen zu einem weltweiten Anbieter entwickelt. Diese Veränderung von "Produkte verkaufen" zu "Technologien verkaufen" und "Standards verkaufen" hat eine sehr tiefe Bedeutung. Sie markiert, dass die chinesische Automobilindustrie - Wertschöpfungskette auf dem Kerngebiet der Elektromobilität von einem Nachfolger zu einem Vorreiter geworden ist.

Tatsächlich zeigen die europäischen Automobilriesen auf ihrer eigenen Bühne offen ihre "chinesischen Lösungen". Die Zusammenarbeit zwischen Volkswagen und XPeng ist ein typisches Beispiel für diese Zeit. Ähnlich wird die Zusammenarbeit zwischen Audi und SAIC als ein Schlüssel für Audi angesehen, um die Spitzen - Gruppe in der Elektromobilität einzuholen.

Im Bereich der Zulieferindustrie ist diese Abhängigkeit noch allgemeiner. Sowohl Volkswagen, BMW als auch Mercedes sind bei den Kern - "Drei - Elektro - Systemen" (Elektromotor, Batterie, elektronisches Steuergerät) ihrer neuesten Elektromodelle auf chinesische Zulieferer wie CATL und BYD angewiesen.

Offensichtlich müssen die stolzen deutschen Automobilriesen angesichts der "Generations - Differenz" - Vorteile, die chinesische Automobilhersteller im Bereich der Elektromobilität und Digitalisierung aufgebaut haben, das umgekehrte Szenario von "Markt gegen Technologie" wählen, um sich Zeit für ihre Transformation zu verschaffen.

Zusammenfassend lässt die IAA MOBILITY 2025 in München die drastische Veränderung der globalen Automobilindustrie klar erkennen. Wenn chinesische Automobilhersteller mit den fortschrittlichsten Technologien, den reifsten Produkten und der komplettesten Wertschöpfungskette in Europa ankommen, bleibt den europäischen Automobilriesen nicht mehr viel Zeit. Es ist nicht mehr die Frage, "ob sich ändern soll", sondern "sterben, wenn man sich nicht ändert". In diesem Kampf um die Zukunft hat nur derjenige die Chance, die nächste Einlasskarte für die neue Ära zu erhalten, der sich radikaler von seiner Überheblichkeit verabschiedet und sich ehrlicher der Veränderung öffnet.

Dieser Artikel stammt aus dem WeChat - Account "Cheyun" (ID: cheyunwang), Autor: Lu Zhiyao, veröffentlicht von 36Kr mit Genehmigung.