Zusammenfassung der Rezensionen über Google Pixel 10: Ist ein Smartphone, auf dem man bequem mit KI umgehen kann, schon ein KI-Smartphone?
Google Pixel ist in der heutigen Marktlage wirklich ein sehr einzigartiges Smartphone.
Google ist derzeit weltweit die einzige Firma, die sowohl über ein erstklassiges großes KI-Modell als auch über ein Betriebssystem verfügt, zudem einen eigenen KI-Prozessor für Endgeräte entwickelt hat und eine riesige Nutzerbasis besitzt. Somit ist das Google Pixel von Natur aus ein Vorbild für KI-Smartphones.
Das Pixel 9 des vergangenen Jahres hat sowohl in Bezug auf die Produktqualität des Smartphones selbst als auch auf seine KI-Fähigkeiten einen neuen Höhepunkt in der Serie erreicht. Man kann sich nicht abwarten, wie das Nachfolger-Modell, das Pixel 10 als Zehnjahres-Sonderausgabe, sich weiterentwickeln wird.
Verschiedene internationale Medien und Blogger haben bereits das Smartphone erhalten und ausführliche Tests durchgeführt. Insgesamt gesehen ist das Pixel 10 keine sprunghafte Neuentwicklung, sondern eine Weiterentwicklung auf der Grundlage des Pixel 9. Es ist ein gutes Smartphone mit praktischen KI-Funktionen.
Aber es ist noch kein echtes "KI-Smartphone".
Endlich praktische KI-Funktionen
Im Vergleich zu den aufwendigen Kameratricks ist die neue "Magic Cue"-Funktion viel praktischer. Die Bewertung von The Verge trifft es genau:
KI wird endlich von einem Partyt trick zu einer funktionierenden Funktion auf mobilen Geräten.
Magic Cue (Magische Hinweise) ähnelt der Funktion "Automatische Extraktion von Sicherheitscodes", die wir heute oft nutzen, hat aber einen größeren Anwendungsbereich und bessere Fähigkeiten. Es sammelt automatisch Daten aus Anwendungen, E-Mails, SMS, Screenshots, Kalendereinträgen usw. des Nutzers und bietet diese dann, wenn der Nutzer sie benötigt, automatisch an.
Beispielsweise, wenn ein Freund nach der Adresse für das Abendessen fragt, zeigt die SMS-Anwendung automatisch die relevanten Informationen an, und der Nutzer muss nur darauf klicken.
Und es gibt eine noch fortschrittlichere Intentionenerkennungsfähigkeit: Wenn man auf einer Restaurantbewertungswebsite einige Restaurantempfehlungen sieht und dann die Suchleiste in Google Maps öffnet, schlägt die Tastatur automatisch die Namen der Restaurants vor.
Jedoch haben die Medien festgestellt, dass diese Funktion nicht immer zuverlässig funktioniert und dass man das Smartphone längere Zeit nutzen muss, damit alle Informationen in den Anwendungen verarbeitet werden können. Auch ältere Reservierungen werden nur schwer erkannt.
Magic Cue funktioniert nicht immer. Manchmal gibt es keine Hinweise. Quelle: Engadget
Im Vergleich zu Apples KI Siri, die ähnliche Funktionen hat, aber nur auf Anfrage des Nutzers antwortet, ist Googles Magic Cue praktischer. Wir erwarten von KI schließlich, dass sie uns die Ergebnisse liefert, ohne dass wir uns viel Mühe geben müssen.
Das Pixel 10 bringt auch eine KI-Persönliche Zusammenfassungsfunktion namens "Daily Hub", ähnlich wie Samsungs "Instant Briefing". Sie gibt eine schnelle Zusammenfassung des täglichen Terminkalenders und sendet Inhalte, an denen man möglicherweise interessiert sein könnte.
The Verge
Da YouTube ebenfalls zu den Google-Diensten gehört, kann der Daily Hub manchmal sehr gut die Vorlieben der Nutzer vorhersagen und passende YouTube-Videos oder Musik empfehlen.
Aber The Verge hat festgestellt, dass die Inhaltsempfehlung nicht immer gut funktioniert: Nur weil die Nutzerin den Zeitplan einer Altlastentsorgungsfirma nachgeschlagen hat, hat ihr das Smartphone eine Menge Informationen über Altlastentsorgung zugeschickt.
Die Echtzeit-KI-Übersetzung ist Googles Stärke. Bei diesem Pixel 10 wurde diese Funktion noch weiterentwickelt und in die Telefonie integriert: Man kann direkt in einer anderen Sprache sprechen, und die KI übersetzt die gesprochenen Worte in die Sprache des Gegenübers, dabei wird die Stimme des Nutzers beibehalten.
Quelle: 9to5Google
Auf den ersten Blick scheint das ideal zu sein. Doch in Tests von The Wired hat sich gezeigt, dass die Echtzeitübersetzung nur für eine Weile funktioniert. Bald kann man die Stimme des Gesprächspartners nicht mehr hören, und bei schneller Sprechgeschwindigkeit funktioniert die Funktion überhaupt nicht.
Diese Funktion scheint eher wie ein "Kraftnachweis" zu sein, als dass sie für den täglichen Gebrauch gedacht ist. Denn die meisten Menschen haben selten die Gelegenheit, mit Ausländern telefoniert zu haben. Selbst wenn sie in solch eine Situation geraten, ist es wahrscheinlich, dass der Gegenüber ein Fremder ist, und es ist nicht so wichtig, dass die eigene Stimme wiedergegeben wird.
Solche Funktionen, die auf den ersten Blick technisch sehr anspruchsvoll erscheinen, aber in der Praxis wenig Nutzen haben, gibt es auf dem Pixel 10 wie Sand am Meer. Beispielsweise die "Camera Coach"-Funktion, die von der Veröffentlichung bis hin zu den Tests kritisiert wurde. Die KI analysiert in Echtzeit den Sucher und gibt detaillierte Anweisungen, wie man gute Fotos machen kann.
Diese Funktion kann tatsächlich gute Fotos machen, aber der Prozess wird sehr umständlich. Der Nutzer muss viele Versuche machen. Wir nutzen KI schließlich, um solche umständlichen Schritte zu umgehen und direkt gute Ergebnisse zu erhalten.
Die neue Funktion "Pro Res Zoom" ist vielleicht die KI-Funktion, die wir gerne sehen. Sie nutzt die 5-fache Fernrohrfunktion des Pixel 10 Pro, um ein 100-fach vergrößertes Foto zu machen, und verbessert dann die Details mit KI.
Die praktischen Tests haben gezeigt, dass das Ergebnis besser als erwartet ist. Obwohl die Funktion nicht für Gesichter geeignet ist, ist die Qualität der Fotos relativ stabil. Da die Details der Fotos von der KI "erfunden" werden, können die Fotos manchmal etwas merkwürdig aussehen. Die Funktion eignet sich am besten für Situationen mit guter Beleuchtung und gut vorhersagbaren Motiven.
100-fache Vergrößerung. Links: Pro Res Zoom ausgeschaltet; Rechts: Pro Res Zoom eingeschaltet
Die "Bildbearbeitung per Befehl" ist ebenfalls eine praktische Funktion: Man kann der KI direkt sagen, wie man das Bild bearbeiten möchte, welche Objekte man hinzufügen oder entfernen möchte. Die KI passt dann das Bild entsprechend an und zeichnet es neu.
Viele Medien haben diese Funktion positiv bewertet. Sie ermöglicht es auch Anfängern, die keine Erfahrung mit Farbskalen, Kurven usw. haben, in wenigen Sekunden gute Fotos zu bearbeiten. Natürlich hat sie auch Schwächen. Beispielsweise kann sie geneigte Objekte nicht gerade richten, und es ist schwierig, einzelne Objekte präzise zu bearbeiten.
Wired hat eine interessante Meinung zu dieser Funktion: Sie zeigt gut die "KI-Smartphone"-Eigenschaft des Pixel 10. Der Nutzer lernt, dass man mit natürlicher Sprache komplexe Interaktionen mit dem Smartphone durchführen kann.
Zwei Wörter lassen Gemini ein schönes Foto bearbeiten. Quelle: Android Central
Insgesamt meinen die internationalen Medien, dass die KI-Funktionen auf dem "KI-Smartphone" Pixel 10 zwar zahlreich und vielfältig sind, aber viele von ihnen sehr praktisch sind, während andere etwas aufgezwungen wirken.
Natürlich hat das Pixel 10 auch die Probleme von KI, wie Halluzinationen und Fehlinterpretationen der Nutzerabsichten. Der Redakteur von The Verge hat in der neuen "Tagebuch"-App geschrieben, dass seine Tochter traurig sei, weil es der letzte Tag ihres Freundes in der Schule sei. Sofort hat die KI den Redakteur auf Trost gesprochen, obwohl der Freund nur umziehen würde.
Auch ein gutes Smartphone ohne KI
Außer den KI-Funktionen interessiert die Öffentlichkeit vor allem, wie sich der neue Tensor G5-Prozessor des Pixel 10 verhält.
Googles eigens entwickelte Tensor-Prozessoren haben in den letzten vier Generationen aufgrund des veralteten Herstellungsprozesses von Samsung schlechte Leistung und hohen Energieverbrauch gehabt. Der G5 nutzt nun denselben Herstellungsprozess von TSMC wie Apple, daher sind die Erwartungen hoch.
Obwohl der G5 in Benchmarks immer noch hinter Qualcomm und Apple zurückbleibt, hat man im Vergleich zum Pixel 9 eine deutliche Verbesserung in der Nutzungserfahrung.
Das deutlichste Merkmal: Das Pixel wird im täglichen Gebrauch nicht mehr unerwartet heiß, und man kann sogar Spiele spielen.
Android Central hat mit dem Pixel 10 Pro die Spiele "Genshin Impact" und "Minecraft" gestartet und konnte diese mit 60 Bildern pro Sekunde spielen. Das vorherige Pixel 9 Pro hatte Schwierigkeiten, 40 Bilder pro Sekunde zu erreichen.
Quelle: Android Central
The Wired hat einen noch anspruchsvolleren Test durchgeführt. Bei höchster Einstellung lief das Spiel "Ningchao" über eine Stunde lang auf dem Pixel 10 Pro. Es kam zu leichten Verzögerungen. Das Pixel 10 ohne Wärmeleitplatte hatte noch mehr Probleme und wurde heißer. Insgesamt war die Erfahrung gut, aber immer noch hinter dem iPhone 16 Pro oder dem Samsung Galaxy S25 Ultra.
Android Authority hat festgestellt, dass die Architektur der GPU des G5 geändert wurde, was zu potenziellen Kompatibilitätsproblemen und stärkerem Wärmeentwicklung führt. Nach längerer Nutzung nähert sich die GPU-Leistung der des vorherigen Modells an.
Quelle: Android Authority
Google legt eigentlich mehr Wert auf die Fähigkeit des Tensor, lokale große KI-Modelle auszuführen, als auf die Benchmark-Leistung.
Ein weiterer Vorteil des von TSMC hergestellten Tensor G5 ist der bessere Energieverbrauch. Obwohl die Batteriekapazität der drei Smartphone-Modelle nicht stark erhöht wurde, hat sich die Akkulaufzeit deutlich verbessert.
Das Pixel 10, das Pixel 1