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Warnung: Der CEO von GitHub hat ein „Ultimatum“ ausgesprochen: „Entweder man umarmt die KI, oder man verlässt die Branche.“

CSDN2025-08-07 17:16
Die Softwarebranche wird nicht von KI vernichtet, sondern befindet sich gerade in einem Neubeginn.

Diese Woche hat eine Äußerung von Thomas Dohmke, dem CEO von GitHub, auf der sozialen Plattform X (ehemals Twitter) heftige Debatten unter Entwicklern ausgelöst:

„Die Beweise sind eindeutig: Entweder man umarmt die KI, oder man verlässt die Branche.“

Diese Äußerung ist keine Schreckgespenstergeschichte von Thomas Dohmke, sondern die Schlussfolgerung aus einer kürzlich von GitHub durchgeführten tiefgehenden Studie zu Anwendern von KI-Tools. Wie er in seinem neuesten Blogbeitrag „Developers, Reinvented“ schreibt: KI transformiert die Rolle, die Fähigkeiten und die Arbeitsweise von Entwicklern mit erstaunlicher Geschwindigkeit.

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Keine „Code-Schreiber“ mehr, sondern „KI-Manager“

Früher haben Programmierer immer in den Editor gesunken, um Code zu schreiben, zu debuggen und zu testen. Heute haben KI-Tools sich jedoch schon still und leise in den Arbeitsablauf eingeschlichen. Von der automatischen Vervollständigung bis zur Codegenerierung, vom Debugging-Assistenten bis zum Projektpartner – immer mehr Entwickler betrachten KI als ihren „Arbeitskollegen“.

Bei dieser Studie von GitHub wurden 22 Entwickler interviewt, die in ihrem täglichen Arbeitsalltag häufig KI-Tools nutzen.

Basierend auf der Studie hat GitHub den Prozess der KI-Adoption durch Entwickler in vier Phasen unterteilt:

(1) KI-Skeptiker: Sie probieren KI aus, nutzen sie um ein paar Codezeilen zu vervollständigen oder eine Funktion zu schreiben, haben aber eine geringe Fehlertoleranz und geben leicht auf.

(2) KI-Entdecker: Sie nutzen KI, um Vorlagen-Code zu schreiben, zu debuggen und umzuschreiben, und lernen allmählich ihre Stärken und Schwächen kennen.

(3) KI-Kollegen: Sie entwickeln gemeinsam mit KI und lernen, wie man die KI-Verständnisfähigkeit durch Kontext-Engineering verbessert.

(4) KI-Strategen: Sie setzen KI als Kernproduktivität in der Entwicklung ein, um komplexe Funktionen, umfangreiche Umstrukturierungen und Systementwürfe zu unterstützen.

Entwickler, die in die „Phase Vier“ gekommen sind, sind sich einig: „Die Rolle des Entwicklers hat sich grundlegend verändert.“

Einfach ausgedrückt, befinden sie sich in einer völlig neuen beruflichen Phase: Sie sind nicht mehr nur Produzenten von Code, sondern Baumeister von Systemen, Koordinatoren von KI-Agenten und Prüfer von Ergebnissen. Ihre tägliche Arbeit besteht nun aus zwei Kernaufgaben:

● Delegation: Sie geben der KI Kontext, gestalten Prompts und setzen Ziele, um die Agenten so zu lenken, dass sie die gewünschten Ergebnisse liefern.

● Verifikation: Sie prüfen kritisch, ob der von der KI generierte Code den Standards entspricht, ob die Logik korrekt ist und ob alle Randbedingungen berücksichtigt wurden.

Offensichtlich hat KI nicht mehr nur die Rolle eines „Hilfswerkzeugs“, sondern es hat sich sogar eine grundlegende Veränderung in der „Aufgabenteilung“ ergeben. Wie ein Entwickler sagte: „Vielleicht werden wir in Zukunft nicht mehr die Produzenten von Code sein, sondern eher die ‚Befähiger‘ von Code. Mein nächster Titel könnte ‚Code-Kreativdirektor‘ sein.“

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Wie lange dauert es noch bis zur Zeit, in der 90 % des Codes von KI generiert werden?

In dieser Umfrage hat GitHub den Entwicklern auch die Frage gestellt: „Wann glauben Sie, dass die Zeit kommen wird, in der 90 % des Codes von KI generiert werden?“ Die Ergebnisse waren überraschend: Die Hälfte der Entwickler glaubt, dass dies in fünf Jahren möglich sein wird; die andere Hälfte glaubt, dass es nur zwei Jahre dauern wird.

Das Wichtigste ist: Sie fühlen sich nicht von KI bedroht, sondern sind eher aufgeregt und gespannt.

„Diese Entwickler fühlen sich nicht minderwertig, sondern eher ‚neu definiert‘“, fügte Thomas Dohmke auf X hinzu: „Entwickler sind nicht ängstlich, sondern realistisch und optimistisch in Bezug auf die Zukunft.“

Interessanterweise hat die GitHub-Studie auch gezeigt, dass, obwohl viele Menschen annehmen, dass der Vorteil von KI darin besteht, Zeit zu sparen, die Entwickler tatsächlich eher an der „Fähigkeitssteigerung“ interessiert sind, die KI mit sich bringt. Wie Thomas Dohmke zusammenfasste: „Durch die Unterstützung von KI wird tatsächlich Zeit gespart, aber wichtiger ist, dass die Entwickler ständig die ‚Höhegrenze‘ anheben, anstatt nur ständig die ‚Kosten zu senken‘.“

Das erklärt auch, warum viele Entwickler bereit sind, für die Premium-Pakete von KI-Tools zu bezahlen – nicht um faul zu sein, sondern um größere Ziele zu erreichen.

Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie hat Thomas Dohmke sieben Kernfähigkeiten aufgelistet, die Entwickler in der KI-Zeit beherrschen müssen:

(1) KI-Grundlagen: Sie sollten verschiedene KI-Tools und -Modelle kennen.

(2) Agenten-Kollaboration: Sie sollten die Ausführungsumgebung und die Prompts für die KI festlegen.

(3) Mensch-Maschine-Kollaboration: Sie sollten in der Lage sein, in Echtzeit mit KI zusammenzuarbeiten.

(4) Grundlegende Programmierkenntnisse: Sie sollten eine solide Programmierfähigkeit besitzen.

(5) Verifikations- und Qualitätskontrollfähigkeiten: Sie sollten die Ergebnisse der KI sorgfältig prüfen.

(6) Produktverständnis: Sie sollten nicht nur Code verstehen, sondern auch ein systematisches Denken haben.

(7) Architektur-Designfähigkeiten: Sie sollten wissen, wie man KI in die gesamte Systemstruktur integriert.

Er hat auch besonders darauf hingewiesen: „Ein vager Prompt kann von der KI keine hochwertigen Ergebnisse hervorbringen, genauso wie ein vager Befehl an einen Kollegen auch nicht zu einer perfekten Aufgabe führt.“ Gleichzeitig werden Anfänger, die nur auf Prompts vertrauen, aber die Code-Struktur nicht verstehen, irgendwann an ihre Grenzen stoßen. Dann müssen sie „den Code wirklich verstehen, ihn debuggen und ihn skalierbar machen.“

Außer den einzelnen Entwicklern hat Thomas Dohmke auch aufgerufen, dass das System der Informatikausbildung neu strukturiert werden muss.

„Schüler werden sich immer mehr auf KI verlassen, um Codeaufgaben zu erledigen. Es ist schon veraltet, wenn man jetzt immer noch die Syntax und die API-Fähigkeiten testet.“ Er hat direkt auf X gesagt: „Es reicht nicht mehr, nur Syntax zu lehren. Heute müssen die Schüler lernen, wie man KI lenkt, die Ausgabe der KI beurteilt und interdisziplinär denkt.“

„Es geht nicht darum, ‚diesen Loop zu schreiben‘, sondern darum, ‚zu verstehen, was dieser Code macht und welche Auswirkungen eine Änderung haben würde‘.“

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Die Softwarebranche wird nicht von KI zerstört, sondern wird wiedergeboren

Obwohl die Meinung, dass „KI Programmierer ersetzen wird“, in der Öffentlichkeit weit verbreitet ist, zeigen die realen Daten eine andere Möglichkeit: Die US-amerikanische Arbeitsstatistik prognostiziert, dass die Anzahl der Stellen in der Softwareentwicklung in den nächsten zehn Jahren um 18 % steigen wird – fast fünfmal so schnell wie der Durchschnitt in allen Branchen.

Thomas Dohmke stimmt diesen Daten zu, aber er gibt auch zu: „Das werden keine Entwickler-Stellen sein, wie wir sie kennen.“

Schon im Juli dieses Jahres hat er gesagt: „Kluge Unternehmen werden mehr Entwickler einstellen, denn wenn eine Person mit KI die zehnfache Effizienz erreichen kann, können zehn Personen vielleicht die hundertfache Leistung erzielen.“ Und diesmal hat Thomas Dohmke auch noch hinzugefügt: Diese eingestellten Personen müssen sich schon an die KI-Transformation angepasst haben.

Natürlich hat Thomas Dohmke auch zugegeben, dass nicht jeder Entwickler diese Veränderung gerne umarmt: „Für einige Menschen mag es nicht sehr befriedigend klingen, Aufgaben über KI-Agenten zu erledigen.“

Aber er hat darauf hingewiesen, dass Programmierer im Grunde immer schon mit Computern über eine Sprache kommuniziert haben. Der einzige Unterschied ist, dass diese ‚Sprache‘ jetzt ein Prompt ist und das ‚Gesprächspartner‘ eine KI. Thomas Dohmke hat zusammengefasst: „Diese Veränderung ist keine Hypothese, sondern eine Realität. Wir sehen, dass Entwickler von der Skepsis zur Vertrauen kommen und ihre Arbeitsweise und ihren Mentalitätszustand neu gestalten.“

Wenn man Thomas Dohmkes Meinung verfolgt, ist dies für diejenigen Entwickler, die immer noch skeptisch gegenüber KI sind, sowohl eine Warnung als auch eine Wegkarte: Die Transformation findet statt, und je früher man sich an KI anpasst, desto eher kann man in der zukünftigen Softwarebranche eine vorteilhafte Position einnehmen.

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Netizen stellen die Frage: Kann eine Studie mit nur 22 Teilnehmern die gesamte Branche repräsentieren?

Thomas Dohmkes Äußerungen haben jedoch auch die Zweifel und Ablehnung einiger Entwickler ausgelöst:

„Diese Ultimatum, ‚entweder KI umarmen oder aufgeben‘, ist ein klassisches falsches Dilemma – man ignoriert den gesamten Mittelbereich, in dem sich die meisten erfolgreichen Entwickler befinden. Eine Studie mit nur 22 Teilnehmern kann keine Beurteilung über die Zukunft der gesamten Branche stützen.“

„Man soll nicht alles in Schwarz und Weiß sehen. Wir sollten uns eher an denjenigen Entwicklern orientieren, die ihre Kernprogrammierungskompetenzen behalten und gleichzeitig KI-Tools bedacht integrieren. Ihre Leistung wird sicher besser sein als diejenigen, die ‚KI komplett akzeptieren‘ oder die KI entschieden ablehnen.“

Dennoch stimmen auch viele andere Entwickler Thomas Dohmkes Analyse und Schlussfolgerungen zu:

„Meiner Meinung nach müssen sich Entwickler gar nicht Sorgen machen. KI sollte eher als ein Beschleuniger für Ihre Fähigkeiten und Leistung angesehen werden, als als ein Ersatz. Ich kann jetzt schon Aufgaben erledigen, die ich früher nicht hätte schaffen können – und das mit einer bisher unerhörten Geschwindigkeit … Das ist sehr aufregend, und jeder sollte so fühlen.“

„Das stimmt wirklich. Ich bin mit KI ein ganz anderer Programmierer als ohne KI.“

„Ich stimme Ihnen vollkommen zu. KI hat mir die Türen zu vielen Werkzeugen und Technologien geöffnet und mich in Bereiche gebracht, die ich früher erst mit viel Zeit und Mühe erreichen konnte.“

Was denken Sie dazu?

Referenzlink:

https://www.finalroundai.com/blog/github-ceo-thomas-dohmke-warns-developers-embrace-ai-or-quit

Dieser Artikel stammt aus dem WeChat-Account „CSDN“, Autor: Zheng Liyuan. Veröffentlicht von 36Kr mit Genehmigung.