1,8 Milliarden US - Dollar: Das schwedische Künstliche - Intelligenz - Unicorn bringt OpenAI und Meta in Panik.

In der Zeit des Internets mussten europäische Technologieunternehmen normalerweise enorme Druck entgegensetzen, um sich durchzusetzen. So ist beispielsweise das schwedische Musik-Streaming-Unternehmen Spotify zwischen Apple, YouTube und Amazon schwerelos herangewachsen, während Skype von Microsoft übernommen wurde. Wie wird sich nun in der Ära der Künstlichen Intelligenz die Lage dieser europäischen Unternehmen verändern? Lovable könnte ein wertvolles Beobachtungsbeispiel werden. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass die jungen Gründer europäischer Technologieunternehmen scheinbar besser darin sind, mit den amerikanischen Technologiegiganten umzugehen als ihre Vorgänger.

Anton Osika, Mitbegründer und Chefexecutiv von Lovable, hat kürzlich für dieses Start-up im Bereich „Vibe Coding“ die größte Serie-A-Finanzierung in der Geschichte Schwedens abgeschlossen. Der aktuelle Unternehmenswert von Lovable beträgt 1,8 Milliarden US-Dollar. Bildquelle: Svante Gullichsen Photography

Originaltitel: „Das KI-Startup Lovable im Bereich „Vibe Coding“ wird zum neuesten schwedischen Unicorn“

Anton Osika, Gründer und Chefexecutiv von Lovable, sagt oft ironisch, dass es in Europa wie ein Spiel im „Schwierigkeitsmodus“ sei, ein Start-up im Bereich „Vibe Coding“ (d. h. Entwickler nutzen natürliche Sprachhinweise, um KI-Tools anzuweisen, Code zu generieren, zu optimieren und zu debuggen) zu gründen. Dies hat ihn jedoch nicht davon abgehalten, einige erste Erfolge zu erzielen.

Dieses erst vor zwei Jahren gegründete KI-Start-up hat gerade eine Finanzierung in Höhe von 200 Millionen US-Dollar abgeschlossen und einen Unternehmenswert von 1,8 Milliarden US-Dollar erreicht. Dies ist auch die größte Serie-A-Finanzierung in der Geschichte Schwedens.

Dadurch ist Lovable, mit Sitz in Stockholm, das neueste schwedische Unicorn und hat sich der Reihe der Finanztechnologieunternehmen Klarna, des Musik-Streaming-Giganten Spotify und des Entwicklers von „Candy Crush“, King, angeschlossen.

Kürzlich hat Google für einen Deal von 2,4 Milliarden US-Dollar die Kernmanager von Windsurf abgeworben und so die Übernahme dieses Programmier-Start-ups durch OpenAI vereitelt. Der Rest des Unternehmens wurde von dem Wettbewerber Cognition übernommen. Seitdem hat das Interesse der Anleger an KI-Programmier-Start-ups zugenommen, und dieser Deal wurde in diesem Kontext abgeschlossen.

Lovable und seine amerikanischen Wettbewerber Replit und StackBlitz haben in den letzten 12 Monaten ein enormes Wachstum erzielt. Ihre Strategie besteht darin, sich auf die Nutzer zu konzentrieren, die keine Programmierkenntnisse haben – eine potenzielle Zielgruppe, die weitaus größer ist als die Gruppe der traditionellen Programmierer. Die „KI-Builder“-Tools dieser Unternehmen nutzen die Codierungs- und Inferenzfähigkeiten von großen Sprachmodellen, um einfache Textanweisungen in wenigen Minuten in Websites und Anwendungen umzuwandeln. „Unsere Mission ist es, es jedem zu ermöglichen, an der Entwicklung digitaler Produkte teilzunehmen.“ sagte Anton Osika, Mitbegründer und Chefexecutiv von Lovable, gegenüber Forbes.

Dies hat die Aufmerksamkeit von bekannten Wettbewerbern in der Designbranche wie Figma und Squarespace erregt, die eigene Code-Schreib-Tools entwickelt haben. Das an der NASDAQ notierte Unternehmen Wix hat im Juni 80 Millionen US-Dollar für die Übernahme des Start-ups Base44 ausgegeben.

Anton Osika hat nun auch die Unterstützung einiger reicher Anleger erhalten, darunter Accel, das diese Runde der Finanzierung leitete, sowie frühe Unterstützer wie 20VC, byFounders, Creandum, Hummingbird und Visionaries Club – alle haben an dieser Finanzierungsrunde teilgenommen.

„Lovable richtet sich an die 99 % der Bevölkerung, die in der Vergangenheit nie die Möglichkeit hatten, digitale Produkte zu entwickeln.“ sagte Ben Fletcher, Partner bei Accel. Im Juni war Accel auch an einer Finanzierungsrunde von 900 Millionen US-Dollar für das in San Francisco ansässige Programmier-Tool Cursor für Entwickler beteiligt.

Osika sagte, dass Lovable die 200 Millionen US-Dollar an Investitionen nutzen werde, um das derzeit 45-köpfige Team zu erweitern und das Produkt weiter zu verbessern, um die Nutzer bei der Entwicklung komplexerer Anwendungen und Websites zu unterstützen. Das Start-up bemüht sich auch aktiv um die Zusammenarbeit mit internen Teams großer Unternehmen und hat bisher Deals mit Klarna, Hubspot (einem Wettbewerber von Salesforce) und dem französischen Foto-Editor-Start-up Photoroom abgeschlossen.

Im Vergleich zu Anfängern im Programmieren haben diese Unternehmen möglicherweise strengere Sicherheitsstandards. Das Nachrichtenmedium Semafor berichtete Anfang dieses Jahres, dass die von Lovables KI erstellten Anwendungen Sicherheitslücken hatten, die dazu führten, dass Nutzerdaten preisgegeben wurden. Lovable bestreitet, dass seine KI für die Datenleckage verantwortlich sei, hat aber seitdem die Sicherheitsüberprüfungen verstärkt. „In den letzten Monaten haben wir mehrere Verbesserungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass das System Sicherheitsrisiken erkennen und überprüfen kann.“ sagte Osika. „Das Sicherheitsniveau, das wir erreichen müssen, ist, dass die Nutzer es unmöglich machen können, etwas Unsicheres zu erstellen, solange sie nicht gänzlich gegen die Hinweise von Lovable verstoßen.“

Lovable hatte bisher nur 22,5 Millionen US-Dollar eingesammelt, und diese Finanzierungsrunde hat dieses vor zwei Jahren gegründete Unternehmen in Bezug auf die Finanzierung seine wichtigsten amerikanischen Wettbewerber überholt. Replit hat im Jahr 2023 97 Millionen US-Dollar eingesammelt. Über StackBlitz, das das Programmier-Tool Bolt betreibt, wurde berichtet, dass es im Januar dieses Jahres Verhandlungen über eine Finanzierung von 80 Millionen US-Dollar führte, als sein Unternehmenswert 700 Millionen US-Dollar betrug. Bloomberg berichtete zuvor, dass Osika im Juni Verhandlungen mit Anlegern führte.

Lovable ist nun auch das größte KI-Start-up aus Stockholm.

Forbes berichtete im Mai, dass das KI-Start-up im Bereich Rechtswesen Legora 80 Millionen US-Dollar eingesammelt habe. Das KI-Agenturunternehmen Sana hat im Oktober 2024 eine Finanzierung von 55 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Lovable hat auch die Unterstützung des Risikokapitalfonds Flat Capital von Sebastian Siemiatkowski, Mitbegründer von Klarna, erhalten. Andere europäische Technologie-Milliardäre wie Nik Storonsky von Revolut, Ilkka Paananen, Chefexecutiv von Supercell, und Olivier Pomel von Datadog haben ebenfalls an dieser Finanzierungsrunde teilgenommen.

Osika sagte, dass Lovable seinem raschen Wachstum vor allem den reichen Pool an qualifizierten Mitarbeitern zu verdanken habe, der von den frühen schwedischen Unicorns und den neuen KI-Start-ups geschaffen wurde. Er selbst hat zuvor bei Sana und einem anderen in Stockholm ansässigen KI-Unternehmen gearbeitet.

Obwohl die schwedische Technologiebranche stetig wächst, hat Europa bei der Entwicklung von großen Sprachmodellen den USA und China hinterherhinken müssen, und San Francisco ist erneut ein Sammelpunkt für Start-ups geworden. Osika glaubt jedoch, dass es ihm von Vorteil sein könnte, in Europa ansässig zu sein. „Insgesamt haben Europäer nicht die gleichen Ambitionen wie Amerikaner. Aber wenn wir diese Motivation entfachen können, können wir mehr ursprüngliche Kraft freisetzen und so ein bahnbrechendes Unternehmen gründen.“ sagte Osika.

Dieser Artikel ist übersetzt aus:

https://www.forbes.com/sites/iainmartin/2025/07/17/ai-vibe-coder-lovable-is-swedens-latest-unicorn/

Dieser Artikel stammt aus dem WeChat-Account „Forbes“, Autor: Iain Martin, Übersetzung: Lemin, veröffentlicht von 36Kr mit Genehmigung.